5 Fragen an...

Autor: Kristina Nadjarian, Community Builder, Easyfairs Switzerland  und Rahel Ostgen, Co-Geschäftsleiterin, SWISS RECYCLE

EMPACK stellt 5 Fragen an Rahel Ostgen, Co-Geschäftsleiterin, SWISS RECYCLE

  1. Was fasziniert Sie an der Kreislaufwirtschaft und dem Thema Recycling besonders?

Die Kreislaufwirtschaft verlangt ein ganzheitliches Systemdenken: Rohstoffe sollen nicht einfach linear verbraucht, sondern möglichst optimal im Kreislauf gehalten werden. Recycling ist dabei ein zentraler Baustein der Kreislaufwirtschaft – Stoffkreisläufe werden geschlossen und wertvolle Ressourcen gespart.

Besonders wichtig finde ich, dass man beim Thema nur gemeinsam weiterkommt. Nur wenn die ganze Wertschöpfungskette zusammenarbeitet – vom Hersteller über Handel, Konsument:innen, Gemeinden und Entsorger – gelingt die Kreislaufschliessung.

  1. Wie hat sich aus Ihrer Sicht das Bewusstsein und das Engagement rund um Recycling und nachhaltige Materialkreisläufe in den letzten Jahren verändert?

Recycling empfinden viele schon als selbstverständlich und die Schweizer Recycling-Systeme leisten einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Umweltnutzen. Immer mehr nimmt auch das Bewusstsein zu, dass die Kreislaufwirtschaft bereits beim Design beginnt und es für eine zirkuläre Zukunft das Zusammenspiel mit weiteren RE-Strategien wie Vermeidung (Reduce), Wiederverwendung (Reuse) oder Reparatur (Repair) braucht.

  1. Mit dem Leitthema «The future of packaging» rückt die EMPACK zukunftsweisende Entwicklungen in den Vordergrund – welche Rolle spielt Recycling in der Zukunft von Verpackungen und nachhaltigen Systemen?

Recycling ist ein zentraler Teil der Kreislaufwirtschaft. Angesichts globaler Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, steigenden Rohstoffpreisen und zunehmender Umweltbelastung rückt der Wert des Recyclings als verlässliche und nachhaltige Rohstoffquelle immer stärker ins Zentrum.

Gleichzeitig braucht es den Mut und Offenheit für neue Lösungen und ein gemeinsames Verständnis dafür, dass Ressourcenschonung nicht beim Abfall beginnt, sondern schon bei der Produktgestaltung, beim Konsum und bei der Wiederverwendung. Swiss Recycle bleibt auch in Zukunft eine engagierte Treiberin dieses Wandels – gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern.

  1. In einer immer digitaleren Welt: Wie wichtig sind Ihnen persönliche Begegnungen und der direkte Austausch mit Partnern aus Industrie, Politik und Gesellschaft?

Der Austausch ist sehr wichtig – nur wenn alle Akteure zusammenarbeiten ist ein geschlossener Kreislauf möglich. Digitalisierung erleichtert vieles, aber Vertrauen, Kooperation und gemeinsame Lösungen entstehen im persönlichen Dialog. Gerade in der Kreislaufwirtschaft, wo viele Akteure über Branchen- und Interessengrenzen hinweg zusammenarbeiten müssen, ist der direkte Austausch entscheidend.

Swiss Recycle arbeitet mit Partnern der ganzen Wertschöpfungskette zusammen, damit wir die Kreislaufschliessung in der Schweiz voran bringen, indem Verpackungen und Produkte möglichst optimal im Kreislauf gehalten werden.

  1. Wie beurteilen Sie die Bedeutung der EMPACK als Plattform für den Dialog zwischen Verpackungsbranche und weiteren Akteuren der Kreislaufwirtschaft?

Plattformen, die Akteure zusammenbringen, die an der Zukunft nachhaltiger Kreislaufschliessung für Verpackungen arbeiten, sind sehr wichtig. Sie schaffen Raum für Austausch, Inspiration und konkrete Zusammenarbeit